Freitag 10. Mai | 15:00 - 16:30

Angebot zu einem diskriminierungskritischen Umgang mit Konflikten, Macht und Gewalt im Kontext feministischer „Bewegung(en)“

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  • Freitag 10. Mai | 15:00 - 16:30
  • Workshop

H 3013

Weißer Feminismus galt in Deutschland lange Zeit als die einzige Antwort zu mehr Gerechtigkeit auf unsere patriarchal geprägte Gesellschaft. Unreflektiert wurden in diesem Selbstverständnis unterschiedliche feministischen Bewegungen nicht wahrgenommen. Dadurch entstand ein scheinbar universelles Bild, eine universelle Repräsentation aus einer weißen Perspektive oder vielleicht eher ein Appell, dass „Gleichberechtigung“ etwas für weiße, bürgerliche, heterosexuelle, nicht behinderte Frauen sei. Alle anderen Formen, Bewegungen, Zusammenschlüssen etc. von Frauen fanden keine bis wenig Berücksichtigung. Auch wurde Gleichberechtigung, angelehnt an die Rechte weißer Männer, ebenfalls als universell für das Menschsein gesetzt, gewählt, ohne die Reflexion darüber, für wen sie angestrebt werden, was Gleichberechtigung bedeutet und auf welchen historischen Prozessen die Idee von einer gerechteren Gesellschaft gründet.

Nehmen wir eine intersektional-rassismuskritische Perspektive ein, ist es unumgänglich, dass solche einseitigen Ausschnitte von Menschsein und Frausein sowohl zu Konflikten auf den unterschiedlichen gesellschaftlichen als auch interpersonalen Ebenen führen.

Unser Ansatz mit Konflikten umzugehen, ist zum einen, die diskriminierungskritische Sichtbarmachung von Macht- und Gehaltsstrukturen und zum anderen ein reflexiver Umgang, der sich nicht auf eine Bekenntnisstruktur stützt, sondern auf die realen Ungleichheitsverhältnisse, die historisch gewachsen, von Macht und Gewalt durchzogen sind und durch das Installieren von hierarchischer Wertigkeit reproduziert werden. Wie stellen auch die Frage, inwieweit wir, gewollt oder eben nicht, Teil der toxischen Reproduktion von gesellschaftlichen Verhältnissen sind.

Referent*innen

Katja Kinder, ADEFRA e.V., Berlin;
Peggy Piesche, ADEFRA e.V., Berlin

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